Nach der letzten spontanen Menstruation im Leben der Frau spricht man von der sogenannten „Menopause“ oder auch dem „Klimakterium“. Monatsblutungen hören auf, weil Änderungen im Hormonhaushalt auftreten. Mit zunehmendem Alter stellen die Eierstöcke ihre hormonellen Funktionen ein und Frauen kommen in die Wechseljahre, das sogenannte „Klimakterium“.
Gewöhnlich hört die Menstruation im Alter zwischen 45 und 58 Jahre auf. Bei Frauen, die viel Alkohol trinken, sind die Östrogenspiegel länger erhöht und die Menopause tritt erst später ein.
Die Menopause selbst ist natürlich keine Krankheit, obwohl sie mit Begleiterscheinungen verbunden sein kann, sondern ist ein natürlicher Vorgang. Eine spezielle Hormontherapie ist nicht in jedem Fall erforderlich. Manchmal treten aber massive Beschwerden auf wie Haarausfall, Hitzewallungen oder das Austrocknen der Schleimhäute. Wenn die subjektiven Beschwerden zu stark sind, wird heute ein Allgemein- oder ein Frauenarzt mit der Patientin die notwendigen Therapiemaßnahmen besprechen.
Im Vergleich zu früher werden inzwischen Hormonersatzpräparate zu rund 70 Prozent weniger verordnet. Dies hängt mit der Publikation einer ernüchternden Studie zusammen. 2002 wurden die Ergebnisse der Women´s Health Initiative (WHI) veröffentlicht. Diese Studie zeigte in aller Deutlichkeit, dass eine Hormonersatztherapie mit Tabletten in den Wechseljahren das Risiko für Brustkrebs und auch für Herz-Kreislaufkomplikationen wie Herzinfarkte und Thrombosen erhöht. Ärzte und Frauenärzte sind also vorsichtiger und zurückhaltender geworden.
Frauen, die Hormonersatzpräparate einnehmen - vorzugsweise werden lokale Präparate in die Haut als Pflaster oder als Gel verabreicht - sollten regelmäßig zu ihren Brustuntersuchungen gehen.
Harmlose Präparate enthalten Trauben-Silberkerzen-Extrakte oder den viel gelobten Mönchspfeffer. Als Schlafhilfe bei Patienten mit klimakterischen Beschwerden hilft oft auch eine pflanzliche Therapie wie Baldrian als Schlafmittel.
Interessante Daten zur Menopause lieferte die DREW-Studie zu Frauen zwischen 45 und 75 Jahren. Untersucht wurde in dieser Studie das Blutdruckverhalten unter Belastung. Heute ist bekannt, dass bei Probanden mit normalem Blutdruck eine überschießende Blutdruckreaktion bei Belastung Herz-Kreislaufereignisse sehr gut voraussagen kann. Ein ausgeprägter Anstieg des Blutdrucks unter geringer Belastung wird als pathologisch und prognostisch ungünstig angesehen. „Bewegen Sie sich soviel wie Sie überhaupt nur können“, lautete das Fazit der Studienautoren nach der Auswertung der Daten. Nur so können frühzeitige Herzinfarkte und Schlaganfälle von Frauen in der Menopause verhindert werden.
Wichtig ist auch noch zu wissen, dass Übergewicht, vor allem zu viel Bauchfett, den Testosteronspiegel zum Sinken bringt und den Östrogenspiegel ansteigen lässt. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass Ausdauersport die nachlassende Hormonsituation des Mannes gut ausgleichen kann. Durch eine entsprechende Lebensführung kann das Risiko eines Hormonmangelsyndroms verringert werden.
Dieser Artikel erscheint auch in der Kolumne „Gesund mit Diehm“ auf www.gesuendernet.de, die Prof. Dr. Curt Diehm wöchentlich schreibt.