Für die Entstehung einer Zuckerkrankheit spielt nicht nur Essen eine wichtige Rolle. Nach einer Untersuchung der Diabetikerklinik in Düsseldorf, bei der über 40 Studien unter die Lupe genommen worden sind, zeigt sich, dass das Diabetes-Risiko vor allem beeinflusst wird von körperlicher Aktivität, Kaffee, Rauchen, Alkohol und Schlafverhalten. Überraschend waren Beobachtungen mit weiblichen Probanden, die eine klare Assoziation zwischen den vorm Fernseher verbrachten Stunden und dem Risiko für die Entstehung einer Zuckerkrankheit aufweisen.
Eine australische Studie zeigte, dass Kinder, die viel Fernsehen schauten, mehr an Gewicht zulegten. Sie fangen statistisch auch früher an zu rauchen.
Dem gegenüber haben Personen, die viel Kaffee trinken (etwa sieben Tassen täglich) ein niedrigeres Diabetesrisiko. Auch Alkohol scheint in kleinen Mengen protektiv zu wirken. Die positive Wirkung liegt bei 10g für Frauen und 30g für Männer. Wer allerdings mehr als 40g Alkohol pro Tag trinkt, erhöht sein Diabetes-Risiko wieder erheblich.
Einschlafstörungen korrelieren offenbar nicht mit der Häufigkeit von Zuckererkrankungen. Durchschlafstörungen dagegen erhöhen das Risiko für die Entstehung einer Zuckerkrankheit – und zwar bei Frauen mehr als bei Männern.
In einer deutschen Studie (KORA-S4-Survey) zeigte sich zudem, dass nur zwei Drittel der Patienten, bei denen eine Störung des Zuckerstoffwechsels gefunden wurde, jemals einen Arzt aufgesucht hatten.
Lakritze wirkt nicht nur beruhigend auf den Magen und hilft bei Bronchialerkrankungen. Forscher des Max Planck Institutes in Berlin haben darauf hingewiesen, dass die essbare Wurzel der Süßholzpflanze Glycyrrhiza Naturstoffe enthält, die eine Blutzucker senkende Eigenschaft besitzen. Es reicht im Alltag aber nicht aus, wenn Diabetiker Süßholztee trinken oder meinen, mit Lakritze den Blutzucker senken zu können. Die Süßholzextrakte müssten in deutlich größeren Mengen aufgenommen werden.
Dieser Artikel erscheint auch in der Kolumne „Gesund mit Diehm“ auf www.gesuendernet.de, die Prof. Dr. Curt Diehm wöchentlich schreibt.