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Burnout

Subjektives Erleben von ausgeprägter emotionaler, körperlicher und kognitiver Erschöpfung

Das sogenannte Burnout-Syndrom beschreibt das subjektive Erleben von ausgeprägter emotionaler, körperlicher und kognitiver Erschöpfung. Per Definition einhergehend mit Zynismus, Distanzierung und verringerter Leistungsfähigkeit. Der Burnout-Begriff ist keine wissenschaftlich anerkannte Diagnose. Vielmehr handelt es sich um einen Risikozustand für die Entwicklung psychischer Störungen wie bspw. eine Depression. Eine frühzeitig angesetzte Behandlung kann der Entwicklung einer Störung entgegenwirken.

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Was ist Burnout?

Burnout ist ein Zustand der emotionalen, geistigen und körperlichen Erschöpfung, der meist im Zusammenhang mit anhaltendem (beruflichem und/oder privatem) Stress und Überlastung steht. Es handelt sich um ein Syndrom, das mit einem Gefühl von Ausgelaugtsein, Entfremdung von der Arbeit, reduzierter Leistungsfähigkeit und emotionaler Erschöpfung einhergehen kann. Burnout ist keine wissenschaftlich anerkannte Diagnose und demzufolge auch nicht in den psychiatrischen Klassifikationssystemen aufgeführt. Es bestehen breite Überlappungen mit Symptomen psychischer Störungen insb. mit Depression und Angststörungen. Nicht selten liegt bei einem subjektiv erlebten Burnout eine depressive Episode vor. Burnout-Erleben kann jedoch auch eine Früh-Symptomatik einer körperlichen Erkrankung sein, die mit Erschöpfung und Überforderung einhergeht. Dies unterstreicht nochmals die Notwendigkeit einer sehr genauen psychiatrischen Diagnostik und auch körperlich-medizinischen Abklärung.

Welche Anzeigen weisen auf ein Burnout hin?

Es gibt hierzu verschiedene Versuche, die Entwicklung eines Burnouts systematisch in Phasen abzubilden. Beispielhaft sei folgende mögliche Reihenfolge nach Edelwich & Brodsky aufgeführt: Zunächst eine Art idealistische Begeisterung für den Arbeitsplatz mit hochgesteckten Zielen, hohem Energieeinsatz und Optimismus bis hin zu leichter Selbstüberschätzung. Dem folgend dann eine Phase des Stillstands mit ersten Enttäuschungen, starke Fokussierung auf die Arbeit und Vernachlässigung anderer wichtiger Lebensbereiche mit wachsendem Bedürfnis nach Anerkennung und Karriereaussichten. In einer dritten Phase der Frustration kommt es zu Erfahrungen von Erfolg- und Machtlosigkeit, Mangel an Anerkennung, Gefühl der Inkompetenz, Zynismus und ggf. ersten psychosomatischen Beschwerden und Substanzmissbrauch. In der letzten Phase, die der Apathie, wird dann der Kontakt zu anderen zunehmend vermieden, man kündigt innerlich, macht nur noch Dienst nach Vorschrift und Gefühle der Verzweiflung, Hilflosigkeit bis hin zur Resignation stehen im Vordergrund. Eine wissenschaftliche Bestätigung dieses und anderer Phasenmodelle erwies sich bisher jedoch noch als unbefriedigend.

Was sollte man unternehmen, wenn man erste Anzeichen eines Burnout wahrnimmt?

Ein bewusstes Wahrnehmen der ersten Signale fällt uns gar nicht so leicht. Und wenn wir sie bemerken, neigen wir meistens dazu, diese nicht ernst zu nehmen oder darüber hinwegzugehen. Wir wollen beruflich weiterkommen und da sind Symptome erst mal nur hinderlich und nervig. Erst wenn ein Verständnis dafür da ist, dass emotionale wie körperliche Reaktionen wichtige Hinweisgeber darstellen, erst dann erscheint es sinnvoll auch darauf zu achten. Sie geben uns nämlich Rückmeldung darüber, was wir jetzt eigentlich bräuchten. Dies kann eine Pause sein, ein Schluck Wasser oder eine aktive Entspannung. Wenn wir diesen Hinweisen Aufmerksamkeit und Bedeutung schenken und dann auch noch in Handlungen überführen, reduzieren wir das Risiko einer Burnout-Entwicklung.

Der Ernstfall, z.B. ein Zusammenbruch, ist eingetreten. Was ist zu tun?

Der erste Schritt führt uns zumeist zum Hausarzt zur Abklärung der Symptomatik. Diese organmedizinische Diagnostik ist zur ersten Einschätzung auch durchaus sinnvoll und ohnehin Teil der Behandlungsleitlinien bei Therapie einer womöglich vorliegenden psychischen Störung. Beispielsweise überschneiden sich auch die Symptome einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) stark mit denen einer depressiven Störung oder eben eines subjektiven Burnout-Erlebens. Ist eine medizinisch-körperliche Ursache ausgeschlossen, wäre die Vorstellung bei einem Facharzt für Psychiatrie bzw. einem Psychologischen Psychotherapeuten indiziert zur fundierten diagnostischen Abklärung einer psychischen Erkrankung. Darauffolgend wird überprüft, ob eine stationäre Behandlung vonnöten ist.

Interview zum Thema Burnout mit unserem Leitenden Psychologen Till Nickert

 

Till Nickert ist Leitender Psychologe in unserer Klinik. Im Interview mit Businesstalk am Kudamm spricht der Psychologische Psychotherapeut über Anzeichen von Burnout und die Probleme bei der wissenschaftlichen Beschreibung von Abläufen stressbedingter Krankheitsverläufe.

 

Lesen Sie hier das Interview.

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